Presseartikel zu KidIn

Kinder checken elektronisch ein

Heusenstamm – Völlig neu und sicherlich nicht nur für Heusenstammer Institutionen interessant ist ein elektronisches An- und Abmeldesystem, das von Mitarbeitern der Schulkindbetreuung und Lehrern an der Adalbert-Stifter-Schule sowie Software-Fachmann Richard Kräuter entwickelt wurde. Von Claudia Bechthold.

Es ist eine Mischung aus Flughafen-Check-In und Arbeitszeiterfassung, hat aber mit beidem nichts zu tun: Mit kleinen Karten melden sich die rund 150 Kinder der Adalbert-Stifter-Schule (ASS), die nach dem regulären Unterricht weiter betreut werden, seit einiger Zeit digital an und ab. Das ist wichtig, weil Erzieherinnen und Lehrer den Überblick behalten müssen. Bislang habe man dies mit Zetteln erledigt, was aufwendige Suche nach den einzelnen Namen zur Folge gehabt habe, erläutert Christiane Knickel, Leiterin der ASS. Und Christina Koberstädt, Leiterin der Schulkindbetreuung „Schlossgespenster“ an eben dieser Schule, ergänzt: „Die Schüler mussten oft lange warten, bis sie sich anmelden konnten, manchmal standen 30 Kinder in der Schlange.“

Das ist nun vorbei. Schnell und dennoch übersichtlich können sich die Erst- bis Viertklässler anmelden, wenn sie bei den Schlossgespenstern einchecken wollen. Gleiches gilt für die sogenannten „Profil-1-Kinder“, die mit dem „Pakt für den Nachmittag“ an drei Tagen der Woche in der Schule beschäftigt bleiben.

Jedes Kind hat ein magnetisches Kärtchen, auf dem sein Name, sein Foto und ein Strichcode verzeichnet sind. Kommt es in das alte Schulgebäude, in dem die Schlossgespenster seit ihrer Gründung vor elf Jahren „hausen“, holt es sein Kärtchen von einer großen Tafel, hält dieses an den Scanner am „Eingangsschalter“ und hängt das Kärtchen anschließend an das Feld für jenen Raum, in den es nun gehen möchte.

Vielfältig sind die Informationen, die Erzieher und Lehrer über jedes einzelne Kind wissen müssen: Wann ist Schulschluss? Wie lange bleibt das Kind in der Betreuung? Wird es abgeholt? Wenn ja, wer darf es abholen? Hat es Termine, etwa Musik- oder Ballett-Unterricht? Und gibt es bestimmte gesundheitliche Aspekte, die zu beachten sind? Statt in langen Listen suchen zu müssen, erfahren die Erzieherinnen dies alles nun per Mausklick aus dem Computer.

Gleichzeitig meldet der Rechner, wenn Kinder noch nicht eingetroffen oder abgeholt worden sind. „Dazu müssen natürlich alle Krankmeldungen gleich morgens ins System eingepflegt werden“, sagt Christiane Knickel.

Seit rund einem Jahr sitzen Erzieherinnen und Richard Kräuter zusammen, um das Programm zu entwickeln. Die Idee hatte Christina Koberstädt. Kräuter hat aber auch eigene Ideen eingebracht. Dem Software-Entwickler mit eigener Firma in Heusenstamm lag die Angelegenheit am Herzen: „Ich bin in dieser Stadt aufgewachsen und dies war meine Schule“, betont er.

Entstanden ist das Programm mit Unterstützung des Kreises, der ja Schulträger ist. Und andere Einrichtungen im Kreis Offenbach haben bereits großes Interesse angemeldet, das Programm übernehmen zu dürfen. „So etwas gab es unseres Wissens bisher noch nicht, aber es ist eine erhebliche Arbeitserleichterung“, meint Bürgermeister Halil Öztas.

Zeitungsartikel Offenbach-Post